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10.11.2016

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"Ihr macht doch nur Geld mit dem Blut!"

Rund um die Blutspenden beim Roten Kreuz ranken sich jede Menge Behauptungen, Gerüchte und Halbwahrheiten. Kennen Sie auch welche? Haben Sie Fragen an uns? Wenn es zum Beispiel ums Geld geht?

"Ihr macht doch nur Geld mit dem Blut", hören wir seit Jahrzehnten. Richtig ist, dass wir die Blutpräparate an Krankenhäuser und Arztpraxen verkaufen. Wir finanzieren damit den Aufwand, der dadurch entsteht, dass wir Blutspendetermine organisieren, das gespendete Blut testen, Blutpräparate herstellen, und so weiter. 

Als gemeinnützige GmbH dürfen wir keine Gewinne ausschütten. Wenn es Überschüsse gibt, verwenden wir sie für dringend notwendige Investitionen. Zuschüsse bekommen wir nicht, deshalb müssen wir kostendeckend arbeiten.

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Kommentare

Sigmund Hochleitner 12.06.2021, 09:15 Uhr

Guten Tag,

 

wieviel bezahlt das Rote Kreuz für eine Blutspende?

 

 

Martina Domann 18.09.2023, 22:11 Uhr

Darf ich 4 Tage nach einer Darmspiegelung Blut spenden?

Hallo Frau Domann,

nein, nach einer Darmspiegelung dürfen Sie vier Monate lang nicht Blut spenden.

Alles Gute und viele Grüße

Claudia Müller

DRK-Blutspendedienst West

Anna Pühringer 24.09.2024, 08:34 Uhr

Wird das gespendete Blut verarbeitet bzw an Pharmaunternehmen verkauft? Wieviel bezahlt ein Bezieher genau für 1 Liter Blut? 

Hallo Frau Pühringer,

ja, das Blut wird verarbeitet, denn wer eine Bluttransfusion benötigt, bekommt nur die Blutbestandteile, die er tatsächlich braucht. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) sind bei Blutverlusten nach einem Unfall oder bei einer Operation wichtig. Sie helfen auch bei Blutarmut (Anämie). Jede fünfte Blutkonserve wird für die Behandlung eines Krebspatienten benötigt. Bei einer Lebertransplantation liegt der Bedarf bei 80 bis 150 Blutkonserven. Und nach einem Motorradunfall können schnell bis zu 30 Blutkonserven erforderlich sein. Plasma (die Blutflüssigkeit mit Gerinnungsstoffen, Hormonen und Eiweißen) wird bei Gerinnungsstörungen eingesetzt und dient als Ausgangsstoff für weitere Arzneimittel. Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind immer dann erforderlich, wenn die Blutbildung eines Patienten - z. B. während einer Chemotherapie - gestört ist.

Aus dem gespendeten Blut stellen wir in unserer Zentralen Herstellung in Hagen deshalb hochwirksame Medikamente her: Das so genannte Vollblut wird zentrifugiert. Die Zellbestandteile (rote Blutkörperchen und Blutplättchen) setzen sich dadurch unten im Blutbeutel ab. Das Plasma schwimmt oben. Plasma und rote Blutkörperchen werden durch Abpressen voneinander getrennt. Das Plasma kann dann tiefgefroren über ein Jahr lang gelagert werden. Die Erythrozyten sind bei einer Lagertemperatur von 4°C sechs Wochen lang einsetzbar.  Aus einzelnen Spenden werden noch zusätzlich Konzentrate von Blutplättchen (Thrombozyten) hergestellt. Diese Medikamente sind nur vier bis fünf Tage lang haltbar, brauchen eine Lagertemperatur von 22°C und müssen während der Lagerzeit ständig bewegt werden, damit sie nicht verklumpen.

Eine Blutkonserve kostet im bundesweiten Durchschnitt etwa 110 Euro.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Müller
DRK-Blutspendedienst West


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