18.04.2024

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Malaria-Testung beim DRK-Blutspendedienst West

Auf Malariaerreger in unseren Regionen zu testen, mag ungewöhnlich klingen. Aber die Notwendigkeit begründet sich nicht durch den Klimawandel, sondern dadurch, dass wir auf unseren Blutspendeterminen vermehrt Personen begrüßen, die längere Zeit in einem Malariagebiet gelebt haben. Die Richtlinie schreibt vor, dass Personen, „die in einem Malaria-Endemiegebiet geboren oder aufgewachsen sind oder sich … über mehr als 6 Monate kontinuierlich dort aufgehalten haben…“, auf Malariaerreger (sogenannte Plasmodien) untersucht werden müssen, bevor sie zur Blutspende zugelassen werden dürfen.
Im Zentrallabor gibt es aus diesem Grund zwei Testverfahren:
Im NAT-Labor wird durch eine PCR ausgeschlossen, dass sich Erbmaterial der Plasmodien im Probenblut befindet. 
Mittels eines ELISA-Testes könnten darüber hinaus Abwehrstoffe (Antikörper) gegen Plasmodien im Untersuchungsblut gefunden werden.

Fallen beide Tests, die wie alle anderen Testungen kostenfrei für unsere potenziellen Blutspenderinnen und Blutspender sind, negativ aus, besteht kein Verdacht auf eine chronische Form der Malaria und die untersuchte Person darf spenden. Bei einer positiven Reaktion in einem oder beiden Tests besteht hingegen der Hinweis auf eine chronische Form der Malaria und die betreffende Person wird schnellstmöglich informiert, aber nicht zur Blutspende zugelassen.

Personen aus Malaria-Endemiegebieten haben oft besondere Blutgruppenmerkmale. Ihre Blutspenden sind enorm wichtig zur Versorgung von Patientinnen und Patienten, die genau auf diese besondere Ausprägung der Blutgruppenmerkmale angewiesen sind.

Das Team des Zentrallabors ist froh darüber, durch die Malariatestung dabei helfen zu können, Spenderinnen und Spender mit sehr seltenen Blutgruppen für unseren Blutspendedienst zu gewinnen. Patientinnen und Patienten können dann mit dem gespendeten Blut versorgt werden.

Die Testung unserer Blutprodukte auf übertragbare Erkrankungen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit, denn schließlich sollen Empfänger durch Blutkonserven gesund und nicht noch kränker werden.

Dr. med. Carlos Jiménez Klingberg
Direktor des Zentrallabors
DRK-Blutspendedienst West