Informationen für Patienten

Blutstammzellentnahme

Warum ist eine autologe Blutstammzellentnahme erforderlich?

Bei bestimmten Leukämie- und Lymphomerkrankungen kann eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschließender Transplantation (Übertragung) der eigenen Blutstammzellen erwogen werden. Bei dieser Therapie ist die verabreichte Zytostatikadosis (Medikamente gegen Krebs) sehr hoch, so dass möglichst alle bösartigen Zellen zerstört werden. Aber auch das blutbildende System im Knochenmark wird von den Medikamenten angegriffen und erholt sich nicht oder nur langsam davon. Um eine Hochdosistherapie zu ermöglichen, werden dem Patienten Stammzellen (Mutterzellen aller Blutzellen im Knochenmark) entnommen und tiefgefroren und nach Abschluss der intensiven Therapie wieder übertragen An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass die Diagnosestellung, die Planung der Therapie und damit auch die Feststellung der Notwendigkeit einer Blutstammzellentnahme durch die behandelnden Ärzte des Patienten erfolgt.

Wir führen in enger Absprache mit der überweisenden Klinik die Blutstammzell-Entnahme, Weiterverarbeitung und Lagerung der Blutstammzellpräparate durch. Dabei entnehmen wir autologe Blutstammzellen an den Standorten Breitscheid für die Region Nordrhein und Bad Salzuflen für die Region Westfalen. Dafür stehen stationäre Apherese-Geräte zur Verfügung. Wir verfügen aber auch über mobile Geräte, so dass wir, sollte es erforderlich sein, mit unserem Personal Entnahmen vor Ort im den Patienten betreuenden Krankenhaus durchführen können.

Was ist eine autologe Blutstammzellentnahme?

Man gewinnt die Stammzellen aus dem Venenblut des Patienten. Hierzu ist eine Vorbehandlung des Patienten mit einer Chemotherapie und zusätzlich einem körpereigenen Zytokin, dem Botenstoff G-CSF erforderlich. Zur eigentlichen Stammzellgewinnung benutzt man ein spezielles Verfahren, welches Stammzellapherese genannt wird. Bei dieser Methode wird das Blut des Patienten in einem ständigen Kreislauf aus einer Armvene oder über einen zentralen Venenkatheter entnommen, durch einen Zellseparator geleitet und über eine andere Armvene bzw. den Venenkatheter wieder zurückgeführt. Die Stammzellseparation dauert 4 bis 5 Stunden. In einigen Fällen muss sie an den folgenden Tagen wiederholt werden, um die erforderliche Menge von Stammzellen zu sammeln.

Vorbereitung zur Blutstammzellentnahme

Vor einer peripheren Stammzellentnahme wird bei Patienten meistens eine Chemotherapie durchgeführt, was sicherstellen soll, dass das Transplantat keine Tumorzellen enthält. Außerdem wird für mehrere Tage vor der Blutstammzell-Entnahme ein körpereigener Stoff (G-CSF) verabreicht. G-CSF stimuliert die Produktion der weißen Blutkörperchen und bewirkt, dass vermehrt Stammzellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf austreten. Die Vorbereitung zur Blutstammzell-Entnahme erfolgt durch die betreuende Klinik des Patienten.

Was passiert mit den Blutstammzellen?

  • Zunächst werden in unserem Labor in Ratingen-Breitscheid Qualitäts- und Sterilitätskontrolluntersuchungen durchgeführt.
  • Anschließend wird das Präparat für den Einfriervorgang (Kryokonservierung) vorbereitet und kontrolliert eingefroren. Die Lagerung erfolgt in Stickstoff-Lagertanks bei Temperaturen 
  • unter -140°C. Eine Lagerung ist so über mehrere Jahre möglich. Momentan verfügen wir über 11 Lagertanks, dort lagern derzeit über 1500 Präparate. 
  • Wenn eine Transplantation Ihrer Stammzellen geplant ist, erhalten wir von der Sie betreuenden Klinik eine Anforderung zur Ausgabe des Präparates.
  • Der Transport zum Krankenhaus erfolgt durch einen unserer Fahrer in speziellen Tieftemperatur-Transportbehältern.
  • Das Auftauen des Präparates und die Gabe der Blutstammzellen wird durch die Ärzte in Ihrem Krankenhaus durchgeführt. Die Transfusion erfolgt wie eine übliche Blutübertragung.
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Notfallversorung mit Blutspenden
Merkblatt für Patienten

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Stand: 04.11.2020

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