Tag der Arbeit - Tag der Blutspende?
Rund 2.000 Blutspendetermine in Unternehmen mussten ausfallen
Den 1. Mai als „Tag der Arbeit“, nehmen wir zum Anlass, den Blick auf ein Blutspende-Dilemma zu richten. Ein sehr wichtiges Puzzleteil in der Versorgung der Patienten mit Blutpräparaten ist das gesellschaftliche Engagement von Firmen, Behörden und Berufskollegs. Unzählige Mitarbeiter, Schüler und Studierende spenden jedes Jahr nicht auf öffentlichen Blutspendeterminen, sondern bei ihrem Arbeitgeber und in ihrer Schule. Sie leisten damit einen großen Beitrag in der Patientenversorgung.
Seit März 2020 sind in NRW, in Rheinland-Pfalz und im Saarland rund 2.000 Blutspendetermine ausgefallen. Es waren Termine, die in Unternehmen, Behörden, Unis oder Berufskollegs geplant waren. In Homeoffice- und Distanzunterrichts-Zeiten wären sie sinnlos gewesen. Denn was nützt der kurze Weg vom Schreibtisch zur Blutspenderliege, wenn niemand im Büro ist? Gerade das Argument der kurzen Wege macht die Blutspende in Unternehmen sehr attraktiv. Wenn es möglich ist, ohne großen Aufwand und meist sogar während der Arbeitszeit Blut zu spenden, überwinden viele, die sonst zögern, die Hemmschwelle vor einer Blutspende. Bei Blutspendeterminen in Berufskollegs und Hochschulen gibt es stets eine sehr hohe Erstspenderquote, weil viele junge Erwachsene die Chance nutzen, es im vertrauten Umfeld mal mit einer Blutspende auszuprobieren.
Zu diesen Blutspendeaktionen gibt es keine Alternative! Wir versuchen, sie so schnell wie möglich wieder zu organisieren. Mit den Unternehmen und Schulen laufen Gespräche. Viele planen, die in Pandemiezeiten abgesagte Blutspendeaktion im Spätsommer/Herbst nachzuholen. Niemand kann allerdings derzeit sagen, wann Blutspendeaktionen wie in Vor-Corona-Zeiten auch in Firmen wieder möglich sein werden.
Ohne Blutspender geht es nicht!
Zunächst geht ein herzlicher Dank an alle treuen Blutspender, die nach wie vor die Versorgung schwerkranker Patienten sichern! Die Blutspendetermine, die stattfinden, sind in der Regel gut besucht. Die Vorab-Online-Terminreservierung garantiert einen entspannten Ablauf.
Unser Appell ist klar: Wer in den vergangenen Monaten nicht Blut gespendet hat, weil die übliche Blutspendeaktion bei seinem Arbeitgeber ausgefallen ist, sollte einen öffentlichen Blutspendetermin besuchen. Es gibt viele, wohnortnahe (und damit homeoffice-nahe) Blutspendemöglichkeiten.
Sehr viele Blutspendetermine finden weiterhin statt. Infos gibt es unter www.blutspende.jetzt.
Und danach?
Wenn die Corona-Regeln und -Einschränkungen nicht mehr gelten, werden wir versuchen, die geplanten Blutspendetermine in den Unternehmen wie gewohnt zu organisieren.
In Ihrem Arbeitsumfeld gab es noch nie einen Blutspendetermin, aber Sie können sich mittel- bis langfristig eine Blutspende in Ihrem Unternehmen vorstellen? Melden Sie sich gerne unter info@bsdwest.de!
Kommentare
Meine Frage:
dürfen Werbeplakate zu Blutspende-Terminen von Reinigungskräften, Ordnungskräften oder sonstigen Personen vor Terminbeginn entfernt werden oder unterliegen diese einer gesetzlichen Duldungspflicht?
MfG
J. Schweitzer
Hallo Herr Schweitzer,
was ist der Hintergrund Ihrer Frage?
Eine "Duldungspflicht" ist uns nicht bekannt.
Viele Grüße
Claudia Müller
DRK-Blutspendedienst West
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